Prag
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Dobrý den! Die Zeit vergeht so schnell im Urlaub und wir sind wieder zu Hause. Wir nutzten das Pfingst-Wochenende und verbrachten zweieinhalb Tage in der tschechischen Hauptstadt Prag.
Mit dem Auto fuhren wir bis nach Wien und von dort ging es mit dem Zug weiter. Ein Kompromiss zwischen zu langem Autofahren, kürzeste Anreise und ökologischen Gedanken. Bis auf eine ausgefallene Klimaanlage im ersten Zug klappte die Anreise problemlos.
Wir übernachteten im Aparthotel City 5, eine Pension mit einer sehr herzlichen und lieben Gastgeberin – Kristina. Unser Apartment war groß und zweckmäßig eingerichtet und lag etwas außerhalb des touristischen Epizentrums rund um die Karlsbrücke und des Altstädter Rings. Direkt in der Nähe befand sich die Metro- und Tramstation Anděl, von der aus man schnell und ohne Umsteigen überall hinkommt.
Tag 1 in Prag

Beim kleinen aber ausreichenden Frühstück, gab Kristina uns den Tipp, dass es diesen Samstag gleich in der Nähe einen Bauernmarkt gibt. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Zu Fuß gingen wir etwa 15 Minuten, bis wir zum Markt kamen. Viele kleine Stände erwarteten uns, die von Gemüse über Street-Food bis hin zu alkoholischen Spezialitäten alles anboten.
Anschließend ging es per Pedes weiter in Richtung Wenzelsplatz, vorbei an dem tanzenden Haus und mehreren großartigen Denkmälern/Skulpturen. Dazwischen ging es noch auf die Střelecký und Kampa, zwei fast unverbaute Inseln auf der Moldau und wir genossen die Prager Innenstadt. Eher zufällig stießen wir auf die astronomische Uhr am Altstädter Rathaus. Eine riesige Menschenmasse hat sich davor versammelt und ein Blick auf die eigene Armbanduhr verriet auch warum. Es war 5 vor 12:00. Zu jeder vollen Stunde kann man die Prozession der zwölf Apostel gemeinsam mit einem Glockenspiel bestaunen. Weil wir schon da waren, bestaunten auch wir dieses Spektakel. Als es 5 nach 12:00 war und die Masse anfing sich zu bewegen, ging es auch für uns weiter und wir kamen beim Pulver-Turm vorbei.

Infobox: Die Astronomische Uhr
Zwischen 9 und 21 Uhr erfolgt zu jeder vollen Stunde ein kleines Schauspiel, das viele Besucher anlockt: Die Figur des Todes hebt die Sanduhr und läutet das Sterbeglöckchen, dann wandern die 12 Apostel in Zweierpaaren jeweils an einer Luke vorbei, blicken kurz und ernst herunter und zum Abschluss der Prozession kräht ein Hahn und die Turmuhr schlägt die jeweilige Stunde. Das Spektakel dauert ganze 45 Sekunden.
Die erste Fassung der Uhr wurde 1410 von Mikuláš aus Kaaden erstellt. Im Jahre 1490 wurde sie von Magister Hanuš repariert und die Mechanik komplett neu entworfen.
Diese Uhr in allen Einzelheiten richtig zu erfassen, ist auch eine Wissenschaft für sich. Die Astronomische Uhr ist in zwei ähnlich große Kreise aufgeteilt. Die obere Scheibe, die sogenannte Sphäre, zeigt den Umlauf der Sonne, des Mondes und die Zeit an. Der äußerste Ring besitzt dabei eine Einteilung in 24 Felder und zeigt über arabische Ziffern die böhmische Zeit an, die römischen Ziffern, die in zwei Mal Zwölf Ziffern aufgeteilt sind, zeigen dagegen unsere Zeit an. Zudem werden über die Tierkreiszeichen der jeweilige Monat angezeigt. Wem das noch nicht reicht, kann über die gekrümmten Linien die Phase des Mondes, des Sonnenstandes und die Stellung der Planeten ablesen.
Quelle: https://www.kafka-prag.de

Dieser wurde natürlich gleich bestiegen und von oben hatten wir einen ersten tollen Ausblick auf die Stadt. Der Pulver-Turm hat eine sehr interessante Geschichte, welche wir euch in der Infobox erklären.

Infobox: Pulverturm
Der Pulverturm zählt zu den 13 Befestigungstürmen und Toren die einst die Altstadt von Prag umgaben. Der 65 Meter hohe Pulverturm ist Tor auf der königlichen Route durch die Altstadt über die Karlsbrücke hinauf auf den Hügel zur Burg.
Heute steht der Turm recht isoliert neben dem Gemeindehaus Obecní Dum. 1475 wurde mit dem Bau begonnen, der Vorgänger-Turm war zu verfallen. Die Arbeiten sollten sich über 400 Jahre hinziehen. Damals stand der Turm noch neben dem Königshof, erst 1484 zog der König auf die Prager Burg. Das heutige Erscheinungsbild des Turms im Stil der Neugotik wurde erst 200 Jahre nach Baubeginn gestaltet. Den Namen Pulverturm bekam das Bauwerk im 17. Jahrhundert, weil Schwarzpulver in ihm gelagert wurde. Der Turm ist übrigens eine Kopie des Altstädter Brückenturms an der Karlsbrücke.
Auch heute noch ist der Pulvertum ein Tor zur Prager Altstadt. Im Turm kann übrigens eine kleine Ausstellung über den Turm und seine Geschichte besucht werden.


Am Weg weiter gingen wir noch in das Hamleys, ein riesiges Spielwarengeschäft was im Inneren eher an einen Freizeitpark erinnert mit Rutschen, einem großen Karussell, live Entertainment, Schmetterlingshaus, Lego Museum und 4D Abenteuer. Letzteres probierten wir sogar aus und mussten in einer virtuellen Welt einem Alchimisten helfen seinen Golem zu bändigen.
Endlich am Wenzelsplatz angekommen, flanierten wir von Shop zu Shop, bis wir zum Hotel Jalta kamen. Direkt unter diesem Boutique-Hotel befindet sich ein Atomschutz- Bunker, der besucht werden kann. Natürlich ließen wir uns das nicht entgehen und nahmen der Führung durch den Bunker teil. Erstaunlicherweise, waren trotz der Menschenmassen direkt vor dem Hotel am Wenzelsplatz, nur wenige Touristen bei der Führung dabei. Man muss aber zugeben, dass hierfür keine Werbung gemacht wird und auch wir nur durch Internetrecherchen darauf stießen. Ein uniformierter Mann führte uns nach unten und durch alle Räume. Mit eher schwer verständlichem Englisch erklärte er uns einiges über die Zeit des Kalten Krieges, die Spionage sowie strategisches Militärzeugs. Besonders gefiel uns auch, das man so ziemlich alles anfassen durfte. Es war nicht so ein steifer Museumsbesuch, wie man es sich vielleicht vorstellt. Wir durften morsen, die manuelle Belüftung probieren, Fluchtwege erkunden und vieles mehr.

Infobox: Hotel Jalta und der Bunker
Das Hotel Jalta, dessen Geschichte bis 1958 zurückreicht, zeichnet sich nicht nur durch seine exklusive Lage direkt auf dem Wenzelsplatz, sondern auch seine Geschichte und die Architektur seines Gebäudes aus, das als Meisterwerk des bekannten tschechischen Architekten Antonín Tenzer gilt. Das Hotel Jalta ist ein tschechisches Kulturdenkmal im geschützten UNESCO-Weltkulturerbegebiet.
Eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit des Boutique-Hotels Jalta mit Seltenheitswert ist der früher geheime Atomschutzbunker aus den 1950er Jahren, der sich unter dem Hotel befindet. Im Kriegsfall sollte der Krisenstab der Warschauer-Pakt-Staaten hier seinen Sitz haben. Im Jahr 2013 wurde in diesen Räumen das Museum des Kalten Krieges eröffnet.
Geführte Besichtigungen in englischer Sprache finden täglich 14:30, 16:00 und 17:30 statt. Bitte reservieren Sie die Führung an der Hotelrezeption,
Quelle: https://www.hoteljalta.com

Nach unserem Besuch im Bunker gingen wir gemütlich etwas trinken. Der Tag war schon lang, wir sind weit gelaufen und so langsam spürten wir die Füße. In einer Seitenstraße vom Wenzelsplatz ging es in ein nettes kleines vietnamesisches Kaffee. Tipp am Rande: Nur 50 Meter in einer Seitenstraße sinken die Kaffeepreise um knapp 40%.

Gestärkt gingen wir danach in die prunkvolle Lucerna Arcade. Ein kleines Highlight darin ist die vom Künstler David Černý installierte Statue von „King Wenceslas Riding an Upside-Down Dead Horse“. Kurz darauf trafen wir am Weg zum alten jüdischen Friedhof auf das nächste Černý Kunstwerk „Seven Foot Sigmund Freud“. Beim Friedhof erwartete uns ein morbider Anblick von angesammelten Grabsteinen, der einen eher an einen Film von Steven King erinnert. Die letzten beiden Stationen an diesem Tag waren noch die Ampelgasse, die an der schmalsten Stelle gerade mal 50 cm breit ist, sowie die John-Lennon-Mauer.


Tag 2 in Prag
Für den zweiten Tag organisierten wir uns ein 24h Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel. Damit ging es nach dem Frühstück Schnur stracks zur berühmten Prager Burg. Hier verbrachten wir sehr viel Zeit, da es auch einiges zu sehen gibt. So waren wir im Goldenen Gässchen, im Wehrgang, im alten Königspalast, im Kloster St. Georg und am Turm des Veitsdom. Den Veitsdom selbst bestaunten wir aufgrund der irrsinnig langen Warteschlange nur von außen. Nach mehreren Stunden gemeinsam mit tausenden Touristen in der Prager Burg, entschlossen wir uns mit der Tram in eines der echteren Prager Viertel zu fahren.

Infobox: Prager Burg
Die Prager Burg bildet das größte geschlossene Burgareal der Welt und liegt auf dem Hradschin in der tschechischen Hauptstadt Prag.
Die Burg wurde im 9. Jahrhundert gegründet und hat seither ihr Aussehen stark verändert: Generationen von Baumeistern verschiedener Baustile waren daran beteiligt, die einzelnen Etappen der Geschichte hinterließen ihre Spuren. Sie war Sitz der böhmischen Herzöge und Könige, zweier Kaiser des Heiligen römischen Reichs sowie des tschechoslowakischen Staatspräsidenten. Heute ist sie die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Inmitten der Burganlage befindet sich der Veitsdom.
Quelle: Wikipedia

So landeten wir im Stadtteil Žižkov und spazierten quer durch das Viertel bis zum Prager Fernsehturm. Auch hier ist der Künstler David Černý präsent – Babys mit Strichcode Gesichtern klettern fröhlich den Fernsehturm auf und ab. Bei dieser Gelegenheit setzten wir uns in ein schickes Bistro und genehmigten uns einen Snack, bevor es weiter ging.


Erholt vom Massentourismus, den es in dieser Gegend nicht gibt, ging es zum nächsten angeblichen Must-Do in Prag – zur Karlsbrücke. Wie schon erwartet, war dort wirklich sehr viel los und Nichtsdestotrotz schlenderten wir über diese historisch bekannte Brücke, bevor es zum Abendessen ging.

Infobox: Karlsbrücke
Die älteste Prager Brücke entstand an der Stelle der Judith-Brücke, die 1342 durch ein Hochwasser zerstört worden ist. Die Steinbrücke oder Pragerbrücke, die seit dem Jahre 1870 Karlsbrücke genannt wird, wurde 1357 von Karl IV. gegründet und 1402 fertiggestellt. Die Brücke ist aus Sandsteinquadraten erbaut und auf beiden Seiten mit Türmen befestigt (Kleinseitner Brückenturm, Altstädter Brückenturm). Von 1683 bis 1928 wurden auf den Brückenpfeilern 30 Heiligenskulpturen aufgestellt, von denen die bekannteste jene des Hl. Jan Nepomuk (M. Braun, F. M. Brokoff u. a.) ist.
Quelle: https://www.prague.eu

Aber nach dem Abendessen war der Tag noch nicht vorbei. Wir nutzten unser 24h Ticket und fuhren zurück in das Prager Zentrum und besuchten einen Jazz Club. Wie in einem Film saßen wir im Prager Untergrund an einem kleinen Tischchen mit gutem Wein und lauschten der jazzigen Musik. Am Rückweg begegneten wir wieder David Černý. In einer Seitenstraße fanden wir sein Kunstwerk „Embryo drain pipe“, ein Embryo der anscheinend in einer Regenrinne steckt.

Tag 3
Am letzten Tag hatten wir noch bis 13Uhr Zeit, bis wir mit dem FlixBus zurück nach Wien fuhren.
Also nutzten wir den Vormittag für eine Moldau Schifffahrt. PS: Vom Schiff aus bekommt man den besten Blick auf die Karlsbrücke. Ein sehr entspannter Ausklang für solch einen, für die Füße doch höchst anstrengenden, Städtetrip.

Und weil es so schön ist, hier nochmal eine kleine Bilder Gallerie…
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