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Dürfen wir vorstellen?
In unserem Beitrag zur #BlogparadeNachhaltigesReisen möchten wir ein paar Gedanken zum Thema „Nachhaltiges Reisen“ teilen, die während einer Reise auftauchen. Zur Veranschaulichung erfinden wir „Familie Grün“. Der Vater Hubert und Mutter Renate wollen mit ihrer gemeinsamen Tochter Susanne (kurz Susi) endlich mal in den Urlaub fliegen.
Buchen
Familie Grün ist natürlich sehr umweltbewusst und achtet zuhause immer darauf, unnötiges Licht abzuschalten, kurze Wege mit dem Auto zu vermeiden, beim Lebensmittelkauf auf BIO Produkte zurückzugreifen und trennt anständig ihren Müll. Also entscheiden sie sich den Weg ins Reisebüro zu sparen. Zuhause am Esstisch versammeln sie sich rund um den Computer und überlegen gemeinsam wohin es gehen soll. Schnell sind sie sich über eine Fernsreise einig und schon bald darauf fällt die Entscheidung auf Thailand. Doch Susi hat bei einem Referat in der Schule gelernt, dass gerade der Asiatische Raum ein besonders großes Müllproblem hat, aber auch, dass es Hotels gibt, die dagegen ankämpfen und dafür ausgezeichnet werden.
Also füttert Mutter Renate die Suchmaschine mit den Worten:“Green Hotels Thailand“ und schon kommt sie auf die Seite http://www.greenleafthai.org wo sie sich für ein Hotel entscheiden. Den passenden Flug finden sie dann rasch über ein Vergleichsportal und buchen diesen auch gleich.

Die letzten Vorbereitungen
Nach Monaten voller Vorfreude auf den anstehenden Urlaub, ist es nun an der Zeit, die Koffer zu packen, denn morgen geht es ab in den verdienten Urlaub. Hubert holt die verstaubten Koffer aus dem Keller und Familie Grün packt wie wild drauf los. Vor allem Renate tut sich schwer bei der Entscheidung, was sie alles mitnehmen soll und packt deshalb den halben Kleiderschrank ein. Vater Hubert, der quasi nur Badehose und FlipFlops eingepackt hat schüttelt nur den Kopf und meint, dass es nicht gerade umweltschonend sei mit so schwerem Gepäck zu fliegen. Das überzeugt dann auch Renate, die sich wirklich Mühe gibt einen kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und packt ihren Koffer wieder aus. Dabei fällt ihr auf, dass sie sogar einen Schal mit eingepackt hatte.
Am nächsten Tag in der Früh werden die letzten Sachen gepackt und der arme Hubert muss die Koffer alleine zum Auto schleppen, weil Renate noch den extra gekauften haut- und umweltfreundlichen Sonnen- und Insektenschutz sucht. Nachdem sie diesen gefunden hat, steckt sie noch den WLAN Router ab und dreht den Kühlschrank runter. Als das alles erledigt ist, machen sie sich auf den Weg zum Flughafen.
Der Flug
Als Familie Grün endlich eingecheckt hat und im Flugzeug sitzt, überkommt Hubert während des Startes der Gedanke, wie viel CO2 er wohl mit diesem Flug produziert. Er kauft sich ein Internetpaket an Board und googelt nach einer Antwort.
Dabei kommt er auf die deutsche Internetseite https://www.atmosfair.de. Eine Seite wo du nicht nur deine CO2 Produktion für Flug oder Kreuzfahrt berechnen kannst, sondern auch gleich dein CO2 kompensieren kannst. Also tippt Hubert die erforderlichen Flugdaten sowie Flugzeugtyp ein und bekommt einen entsprechenden Beitrag angezeigt, den er gleich direkt bezahlen kann. Mit seinem Geld würden dann Klimaschutzprojekte gefördert und die Familie kann ohne schlechtem Gewissen den Flug genießen. Das überzeugt den Öko-liebenden Vater und er bezahlt direkt mit PayPal. Dann lehnt er sich zurück und schläft zufrieden ein.
Ankunft und Transfer
Nach der Landung muss Familie Grün sich erst einmal orientieren und einen Weg zum Hotel finden. Immerhin haben sie den Transfer nicht im Vorhinein gebucht. Die Auswahl ist groß: Sie könnten zum Beispiel eine Taxi App verwenden um einen Fahrer zu organisieren. Sie könnten sich aber auch einen Mietwagen nehmen, in einen Bus einsteigen oder mit einem TukTuk fahren. Praktischerweise gibt es aber eine gute Möglichkeit mit dem Zug zu fahren, da dieser in der Nähe des Hotels Halt macht. Nach einer aufregenden Bahnfahrt durchs Land, somit eines der ersten Highlights im Urlaub, kommen sie bei ihrer Haltestelle an und nach einem kurzen Marsch erreichen sie ihr Hotel. „Bis jetzt lief ja alles wie am Schnürchen“, meint Renate am Weg zur Rezeption. Sie checken ein und werden vom freundlichen Personal auf ihr Zimmer gebracht.
Im Hotel
Als Familie Grün ihr Zimmer betritt, fällt ihnen sofort auf, wie kalt es im Zimmer ist. Beinahe unangenehm kühl, wenn man von draußen kommt. Also dreht Susi gleich mal die Klimaanlage ab, hebt den Finger und sagt: „Die muss nicht durchgehend laufen!“ Hubert zwinkert seiner Tochter zu und macht sich auf den Weg um Trink-wasser zu besorgen. Vor dem Hotel hat er bereits einen 7-Eleven gesehen, zu dem er nun will. Dort nimmt er sich einen 6er Träger Wasser au dem Regal und geht zur Kasse. Dabei fällt ihm ein kurioser Automat auf, den er nicht versteht.
Höflich fragt er den Verkäufer nach dem seltsamen Automat und er erklärt Hubert, dass es ein Trinkwasser Automat ist. Einheimische holen sich an solchen Automaten ihr Wasser. Das gefällt Herrn Grün natürlich und er packt seinen 6er Träger zurück ins Regal. Er kauft sich stattdessen einen Kanister und drei Trinkflaschen zum Wiederbefüllen. Zurück im Hotel berichtet er gleich von seiner Entdeckung, woraufhin ihm Renate schmunzelnd entgegnet: „Tolle Idee aber hätten es Glasflaschen nicht auch getan? Damit hätten wir auch keinen Plastikmüll produziert.“ Hubert gibt seiner Frau natürlich Recht und räumt ein, dass er daran gar nicht gedacht hätte. Aber er will auch Wasser sparen, deshalb stellt er die Regel auf, dass Handtücher nicht jeden Tag gewechselt werden müssen. Der Aufkleber im Bad „Help us safe Water“ unterstützt ihn bei seiner Aussage.

Nachdem sich Familie Grün im Zimmer eingerichtet hat, beschließen sie, sich den Strand anzusehen. Alle sind sehr begeistert von den vielen Palmen, dem feinen weißen Sand und dem türkis blauen Meer. Als sie jedoch den Hotel-Strandabschnitt verlassen, verfliegt die Freude sofort. Überall liegt Müll herum und Plastik-Schwemmgut treibt im Meer. Voller Unverständnis beschließt die Familie Grün während ihres Urlaubs so gut wie möglich darauf zu achten, keinen Müll zu produzieren. Sie verzichten also auf Plastiktüten und Strohhalme, kaufen keine verpackte Ware, sondern frisch vom Markt und achten beim Frühstück darauf keine Kleinverpackungen wie Marmelade oder Butter aufzureißen. Dass Familie Grün keinen Müll einfach auf den Boden wirft, ist für sie selbstverständlich.
Ausflüge
Nach den ersten Tagen will Susi unbedingt einen Ausflug machen, den sie in einem Flyer bei der Hotel Rezeption gesehen hat. „Eine wunderschöne Wandertour durch den Dschungel, vorbei an zwei Wasserfällen mit anschließender Tempel- Besichtigung“, so die Beschreibung. Mutter Renate sieht sich den Flyer genauer an und fängt an zu grübeln. Sie will sich erst genauer informieren und ruft von der Rezeption aus den Veranstalter an. Hubert und Susi stehen daneben und sind etwas verwundert, warum Renate nun mit dem Veranstalter telefonieren möchte. Nach einer kurzen Begrüßung kommt sie auch gleich auf den Punkt: „…und ist das eine geführte Tour? …also gehen wir nicht durch ein Naturschutzgebiet? …leben dort bedrohte Tierarten? …wie, sie unterstützen mit der Tour die Umwelt? …Ok, ich würde gerne bei Ihnen buchen!“ Renate legt das Telefon zur Seite, dreht sich zu ihrer Familie und sagt grinsend: „Alles okay, diesen Ausflug können wir gerne machen!“
Souvenirs
Die Tage vergehen recht schnell und am letzten Tag will die Familie noch Souvenirs kaufen. Also fahren sie mit Leihrädern in den nächsten Ort und begeben sich auf Souvenirjagd. Oma Ingrid und Opa Klaus sollen immerhin etwas aus dem fernen Land bekommen. Sie flanieren also durch die Straßen und ein Laden grenzt an den nächsten. Von extrem günstigen Marken-Klamotten, über Elektroartikel die ziemlich ähnlich aussehen wie das, was man aus der Heimat kennt, bis hin zu Ramsch- Geschäften – alles ist dabei.

Susi erinnert sich wieder an das Asien Referat von damals in der Schule und mahnt ihre Eltern:“ Wir müssen darauf achten, keine Produkte zu kaufen die…“, und Susi zählt auf: „…aus Elfenbein, Wal-, Walross- oder Nilpferdzähnen bestehen oder aus geschützten seltenen Tropenhölzern sind… außerdem keine Produkte aus Krokodil-, Schlangen- oder Eidechsenhaut und…“. Susi überlegt kurz und sagt abschließend: „Keine lebende Tiere!“ Die stolzen Eltern sehen sich an und bedenken natürlich die Hinweise ihrer Tochter, als sie sich an den Ladentischen umsehen. Schlussendlich entscheiden sie sich für eine kunstvoll umgestaltete Kokosnuss und für einen Kühlschrank-Magneten. Oma und Opa werden sich bestimmt freuen!
Die restlichen Urlaubstage verbringen sie mit Fahrrad fahren, am Strand spazieren, in der Sonne liegen und das wundervolle Meer genießen. Für Familie Grün vergeht die Zeit wie im Flug und schon ist der Abreisetag gekommen. Nach einem gelungenen Urlaub geht’s wieder ab in Richtung Heimat.
Zusammenfassung
Sich den Weg ins Reisebüro zu sparen
Schon damit kann man zuhause die Umweltbelastung reduzieren. Wenn nötig, geh zu Fuß, fahr mit dem Rad oder nimm ein Öffentliches Verkehrsmittel.
Green Hotels Thailand
Achte bei der Wahl für ein Hotel auf Umweltzertifikate und informiere dich vorab.
Es ist nicht gerade umweltschonend mit so schwerem Gepäck zu fliegen
Selbsterklärend: Leichtes Gepäck –> weniger CO2 (Beim Flug aber auch beim Transfer von/zum Flughafen)
Haut- und umweltfreundlicher Sonnen- und Insektenschutz
Vermeide eine Überdosis Chemie auf deinem Körper und damit im Meer- oder Seewasser
Den WLAN Router abschalten und den Kühlschrank runter drehen
Wenn man länger nicht zuhause ist, sollte man unnötige Elektrogeräte abstecken und den Kühlschrank zurück drehen. Dadurch spart man Strom und das ist wiederum gut für Mutter Erde.
CO2 kompensieren
Prinzipiell findet man im Internet immer wieder die Faustregel: Flüge unter 700 km sind zu vermeiden, ab 700 km solltest du mindestens acht Tage und ab 2.000 km mindestens 15 Tage Aufenthalt einplanen. Dennoch ist die Idee, seine CO2 Belastung beim Fliegen zu kompensieren, wirklich toll. Mit deinem Beitrag werden Projekte, die dazu dienen die Bildung von Treibhausgasen zu reduzieren, unterstützt. Auch kleinere Beiträge können dabei helfen: Atmosfair.de
Öffis nutzen
Egal wo du unterwegs bist, achte darauf mit dem umweltbewusstesten Reisemittel unterwegs zu sein. Sag dem Mietwagen Adè wenn du ihn nicht unbedingt brauchst.
Die muss nicht durchgehend laufen!
Die Rede ist von der Klimaanlage. Wenn man morgens das Hotelzimmer verlässt und sich den ganzen Tag draußen aufhält, muss das Zimmer nicht durchgehend kühl gehalten werden. Die heutigen Klimaanlagen kühlen den Raum innerhalb von wenigen Minuten auf 20 Grad hinunter.
Trinkwasser Automat
Immer wenn du die Möglichkeit hast, Trinkwasser irgendwo aufzufüllen, solltest du es nutzen und auf Wasser aus Flaschen verzichten.
Hätten es Glasflaschen nicht auch getan?
Richtig Renate! Glasflaschen sind besser als Plastik.
Handtücher nicht jeden Tag wechseln
„Help us saving Water“ hat man schon oft auf Schildern in Hotelzimmern gelesen. Halte dich daran und lasse die Handtücher nicht einfach auf dem Boden liegen. Das spart Energie und Wasser.
So gut wie möglich darauf achten, keinen Müll zu produzieren
Gerade Plastiktüten und Strohhalme findet man schlussednlich immer am Strand. Kaufe keine verpackte Ware, sondern frisch vom Markt und achte beim Frühstück darauf, so wenig wie möglich Kleinverpackungen wie Marmelade oder Butter zu verwenden.
Geführte Tour
Wenn du dein Reiseland erkunden möchtest, mache das doch mit einer geführten Wanderungen oder Tierbeobachtungen in Nationalparks, Radtouren oder Kanufahren. Die professionellen Guides achten darauf, dass keine Umweltverschmutzung stattfindet und ermöglichen dir einen guten Einblick in die Flora und Fauna deines Reiseortes.
Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiete sind dazu da, so wie es der Name verrät, um die Natur zu schützen. Verhalte dich deshalb sehr behutsam in diesen Gebieten und hinterlasse keinen Müll.
Leihräder
Wenn möglich, verzichte auf einen Leihroller – mit dem Rad kannst du das Land viel intensiver wahrnehmen, machst etwas für die Fitness und vielleicht findest du sogar gefallen am Slow Travel.
Susi zählt auf: „…
Elfenbein, Wal-, Walross- oder Nilpferdzähne, geschützte seltene Tropenhölzer, Krokodil-, Schlangen- oder Eidechsenhaut. Von allen Produkten aus diesen Materialien solltest du unbedingt die Finger lassen. Auch lebende Tiere sind keine Souvenirs! Wenn du tatsächlich ein Tier adoptieren möchtest, gibt es dafür geprüfte Organisationen die dir dabei helfen.

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Wenn du Nachhaltiges Reisen genauso interessant findest wie wir, findest du auf der Seite von Paul (adventureluap.de) weitere großartige Beiträge zu seiner Blog Parade: Blogparade – Gedanken über nachhaltiges Reisen
Natürlich gibt es noch viel mehr, das man beachten könnte. Wenn dir also etwas am Herzen liegt, schreib es in ein Kommentar!
Auf einem Blog, der sich zum Ziel gesetzt hat, alle Länder der Welt zu bereisen, Tipps zum nachhaltigen Reisen lesen zu müssen – pikant. Dann noch als einzigen Link in dem Beitrag einen Link zu einer Hotelplattform (?) in Thailand finden, der vielleicht, vielleicht auch nicht bezahlt ist? Noch seltsamer. Am meisten stößt mir aber das Format auf, das ihr gewählt habt – soll das ein Schulbuch werden? Meint ihr, ich als Leser möchte mich mit diesen stereotypen Charakteren identifizieren? Oder gar, dass ihr Klima freundlich unterwegs seid, weil ihr im Thailand-Resort die Aircon runterregelt?? Auweia…
Beste Grüße
Jenny
Hallo liebe Jenny
Schade, dass dir unser Beitrag nicht gefallen hat.
Wir recherchierten für diesen Beitrag auf mehreren Webseiten von klimaschützenden Organisationen und haben die für uns am wichtigsten erscheinenden Punkte in eine (unserer Meinung nach) nette Geschichte verpackt. Wir wollten keine Aufzählung der Maßnahmen machen, weil es diese Listenform bereits etliche Male im Internet zu finden gibt. Uns ist bewusst, dass wir selbst nicht immer so nachhaltig reisen, wie wir es gerne selber möchten. Was aber wiederum nicht ausschließt, dass wir darüber schreiben dürfen.
Dies ist ein privater Blog, ohne Absicht auf eine Gewinnerzielung. Daher kann ich auch versichern, dass weder bei diesen Blogbeitrag noch bei einem anderen, bisher eine bezahlte Kooperation stattgefunden hat.
Liebe Grüße
Daniel und Tamara
Super Beitrag! Finde die Idee mit “Familie Grün” auch toll, da kann sich eine reisende Familie besser hineinversetzen 😃
Hallo Nicole
Schön das dir unser Beitrag gefällt!
Danke und LG
Das ist ja eine geniale Idee mit der Geschichte. Ich finde diesen Beitrag sehr gelungen. Vielen Dank 😉
Hallo Paul!
Vielen Dank für dein Feedback!